Archäologie in Rindern
Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist Rindern identisch mit dem erstmals um das Jahr 70 n. Chr. bei Tacitus in seiner Beschreibung der Bataver-Aufstände erwähnten Arenacum.
Im 4. Jahrhundert ist die römische Siedlung als Harenatium in einem römischen Straßenverzeichnis eingetragen. Die römische Besiedlung unterstreichen zahlreiche Funde aus römischer Zeit. Besonders der direkt an die Kirche St. Willibrord angrenzende Friedhof ist eine reichhaltige Fundstätte. Die Kirche selbst wurde auf römischen Fundamenten aus dem 1. Jahrhundert errichtet. Der in Rindern gefundene Mars-Camulus-Weihestein dient heute als Altar der St.-Willibrord-Kirche, in der sich auch das bei der Erweiterung der Kirche in den nördlichen Chor integrierte Grab der Johanna Sebus befindet.
Bei Ausgrabungen 1980 im Innern der Willibrord-Kirche wurden ungewöhnlich reiche Gräber der Zeit 670-740 n. Chr. entdeckt. Sie belegen, dass der Ort bereits im späten 7. Jahrhundert bestand und Mitglieder einer zeitgenössischen Oberschicht beherbergte.
Die meisten römischen und frühmittelalterlichen Funde werden im Rheinischen Landesmuseum in Bonn aufbewahrt, einige auch im Museum Kurhaus Kleve.
Seit 2002 hat Rindern ein eigenes Museum mit keltischen, fränkischen und römischen Exponaten, das Museum Forum Arenacum, welches in unmittelbarer Nähe zur Pfarrkirche untergebracht ist.
Im Museum werden auf fast 300 m² römische und fränkische Funde aus Rindern un seiner Umgebung gezeigt. Darunter die Bronzefund aus Düffelward, Münzen aus dem römischen Reich, feine Terra Sigillata, römisches Gebrauchsgeschirr, Schiffsfunde aus dem Spyck sowie fränkische Grabfunde.
Die Räumlichkeiten bieten u.a. einen Einblick auf römische Funde aus einem der größten Privat-sammlungen in NRW, der Langenfeld-Sammlung.
Infos: www.forum-arenacum.de
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